KARL WEISS
Referenz

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BEHALA-Tunnel

Historischer Überblick

Bei der Tunnelanlage handelt es sich um einen in den Jahren 1907 - 1913 errichteten Industriebahntunnel mit Anbindung an den 1913 in Betrieb genommenen Osthafen an der Spree im Stadtbezirk Friedrichshain/Kreuzberg. Seit Mitte der 90er Jahre hat eine Umnutzung der Hafenflächen zum Medien- und Modestandort stattgefunden, welche eine Stilllegung des Tunnels mit sich brachte.

Allgemeine Beschreibung

Der Tunnel ist unterhalb des Kreuzungsbereichs Stralauer Allee-Elsenstraße-Alt Stralau als ca. 150 Meter langer Halbtrograhmen aus Stahlbeton mit Trägerrostabdeckung aus dicht gelagerten Walzträgern mit Betonausfüllung und/oder Stahlbetonfertigteilen ausgeführt. Unterhalb der Ringbahntrasse schloss ein, in einer vorhergehenden Maßnahme verfüllter, Gewölbetunnelabschnitt mit Verbindung zum Ostkreuz an.

Ergebnisse der Bauwerksprüfung

Bei einer Prüfung der Tunnelanlage unterhalb der B96a (Stralauer Allee - Elsenstraße) wurden Schäden hinsichtlich der Dauerhaftigkeit festgestellt.

Aufgrund des schlechten baulichen Zustandes des Tunnels ist die Dauerhaftigkeit/ Standsicherheit der Tunneldecke nicht gewährleistet, sodass Schwerlasttransporte keine Erlaubnis der Überfahrt erhalten können. Da keine weitere Nutzung der Anlage geplant ist, soll die Tunnelanlage verfüllt werden und somit wieder eine problemlose Schwerlastüberfahrt ermöglicht werden.

Leistungen Ingenieurbau

Aufgrund der Tatsache, dass ein ständiger Verkehrsfluss auf der B96a zu gewährleisten ist und das Grundwasser unmittelbar an den Tunnelwänden ansteht, wird ein vollständiger Rückbau der Anlage ohne Verbleib von Restbauteilen im Baugrund nicht durchgeführt.

Nach einer Variantenuntersuchung soll eine abschnittsweise Verfüllung des Bauwerks mit zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen gemäß RAL-GZ 507 und Flüssig-/ Magerbeton vorgenommen werden.

Quelle: Stadtentwicklung Berlin

Chronologie des Bauablaufs:

  • Tunnelausstattung
    Die Ausstattungselemente innerhalb des Bauwerks werden vor Beginn der Verfüllung weitgehend entfernt.

  • Zwischenwände
    Im Zuge der Verfüllmaßnahme sind ca. 15 Zwischenwände mit dem Baufortschritt zu erstellen, sodass mehrere nahezu gleiche Verfüllbereiche (Länge rd. 10 m) vorhanden sind. Auf diese Weise entstehen 15 Kammern mit je ca. 240 m2 Volumen.
    Die Verschlusswände dienen in erster Line als Schalung für den Flüssigboden. So können Verfülllagen hergestellt und ein Abfließen des Materials im Bauzustand verhindert werden.

  • Verfüllung Tunnelabschnitte
    Der Flüssigverfüllbaustoff wird mittels Pumpenleitung über den Tunnelzugang eingebracht. Beginnend mit der Verfüllung des dem Zugang entferntesten Verfüllabschnitt wird eine einfache und kontinuierliche Arbeitsweise sichergestellt. Die Verfüllung der jeweils letzten Lage (oberer Firstbereich) erfolgt als seitliche Druckinjektion über Öffnungen in den Verschlusswänden. Der Tunnelrahmen bleibt als solches im Endzustand weiterhin erhalten.

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